Die Wiedereröffnung des Museums mit Skulpturen aus 4 Epochen soll am 27. Januar 2021 stattfinden
Ziemlich genau 200 Jahre nach ihrer Erbauung strahlt die Glyptothek am Münchner Königsplatz wie neu. Nach dem Abbau des Gerüsts am Portikus ist wieder ein unverstellter Blick auf die sanierte Fassade des Eingangsbereichs möglich. An ihr fallen besonders die Quader aus Untersberger Marmor auf, die einen neuen, historisch authentischen Anstrich mit farbig abgesetzten Einfassungen erhalten haben, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Baumaßnahmen laufen seit Anfang 2019 und sind im Termin- und Kostenrahmen, teilt das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (STMB) mit.
Die Glyptothek ist eines der weltweit bedeutendsten Museen für antike Kunst. Von 1816 bis 1830 wurde sie unter König Ludwig I. nach einem Entwurf von Leo von Klenze errichtet und nach den Kriegszerstörungen im Inneren nach Plänen von Professor Josef Wiedemann wiederaufgebaut.
Die Fassaden, die in der Nachkriegszeit nur notdürftig repariert worden waren, werden gemäß den Originalplänen saniert, um die klassizistische Architektur wieder zur Geltung zu bringen.
Die Treppe zum Haupteingang an der Südseite wurde zurückgebaut und nach griechischem Vorbild schmaler wiederhergestellt. Außerdem bekommt die Glyptothek einen barrierefreien Zugang über den historischen „Königseingang“ an der Nordseite. Innen werden die Sanitäranlagen, die Garderoben, die Haustechnik und die Beleuchtung erneuert.
Die Wiedereröffnung der Glyptothek soll am 27. Januar 2021 stattfinden. Die Arbeiten an den restlichen Fassaden und den Freianlagen werden noch bis Sommer 2021 weitergehen.
In der Glyptothek können Besucher Kunstwerke aus vier Epochen bestaunen. Dazu zählen sowohl Originale als auch römische Kopien griechischer Meisterstücke aus der archaischen, klassischen, hellenistischen und der römischen Kaiserzeit. Zwischen den Köpfen und Gestalten berühmter antiker Persönlichkeiten können Besucher lebendig erscheinende Gesichtszüge studieren und die Arbeit der längst verstorbenen Bildhauer bewundern.
Ergänzt werden diese durch die Bronzefiguren, Vasenkunst und Goldschmuck in der Staatlichen Antikensammlung. Größtenteils sind die Schätze auf König Ludwig I. zurückzuführen, der mit seinem privaten Vermögen für den Erwerb immer wertvollerer Kostbarkeiten sorgte.
Fotos: STMB
(29.11.2020)