Alles über die Versickerung der Oberen Donau zwischen Immendingen und Fridingen

„Schluckloch“ nennt der Volksmund diese Stelle der Donauversickerung unterhalb von Immendingen. Foto: Kreuzschnabel / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>, <a href=" https://en.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons_license"target="_blank">Creative Commons License</a>

Das Geologische Jahrbuch aus dem Verlag Schweizerbart stellt das Phänomen und den ehemaligen Streit ums Wasser zusammenfassend dar

Zum Buch „Das Donau-Aach-System. Die Versickerung der Oberen Donau zwischen Immendingen und Fridingen“ sandte uns der Verlag Schweizerbart folgende Presseinformation:
Im Südwesten Deutschlands ist in geohistorischer Zeit ein „Wettstreit“ um die Europäische Wasserscheide entbrannt, also zwischen dem Einzugsgebiet des Rheins in Richtung Nordsee und der Donau in Richtung Schwarzes Meer. Stets war die Donau auf der Verliererseite. Der letzte schwerwiegende Verlust geschah vor rund 20.000 Jahren durch die „Anzapfung“ der Feldberg-Donau durch die Wutach.

Übrig blieb nur die Aitrach in einem für das kleine Flüsschen viel zu breiten Tal. Weiter talabwärts verliert die Donau zwischen Immendingen und Fridingen Wasser in den kalkigen, verkarsteten Untergrund.

Der Autor stellt das bekannte Phänomen der Versickerung der Oberen Donau zusammenfassend dar. Zahlreiche Markierungsversuche in den letzten fast 150 Jahren haben gezeigt, dass der größte Teil des versickernden Donauwasser zur Aachquelle fließt, der wasserreichsten Quelle Deutschlands.

Deckblatt des Buches.

Die unglückliche Grenzziehung zwischen den alten Ländern Württemberg und Baden führte zu langjährigem, erbittertem Streit um das Aachwasser, der auch die Erforschung dieses Phänomens (wegen des Verbleibs des Donauwassers) angeregt hat. Die Versickerung des Donauwassers ist in trockenen Sommern so intensiv, dass das Flussbett oft vollständig trockenfällt.

Das Gebiet zwischen der Donau und der Aachquelle wird eingehend im Hinblick auf Geologie, Hydrogeologie, Wasserbeschaffenheit und Wasserwirtschaft beschrieben. Ein signifikanter Teil der Ausführungen ist den immerhin 41 Markierungsversuchen, durchgeführt zwischen 1869 und 2001 mit unterschiedlichen Substanzen gewidmet, an denen der Autor zum Teil selbst federführend beteiligt war und deren Ergebnisse hier zum Teil neu bearbeitet wurden. Eine Bewertung der Markierungsversuche beschließt diese Abhandlung.

Werner Käss: Das Donau-Aach-System. Die Versickerung der Oberen Donau zwischen Immendingen und Fridingen (südwestdeutscher Jurakarst). 2020. Geologisches Jahrbuch Reihe A, Band A 165. ISBN ISBN 978-3-510-96862-6.

Informationen

(12.12.2020)