Im Dezember 2020 starben in Deutschland 29% mehr Menschen als in den Vergleichsmonaten 2016 bis 2019

Im Dezember 2021 starben in Deutschland deutlich mehr Menschen als in den Jahren zuvor in diesem Monat.

In Sachsen waren es sogar um 103% mehr / Ein Großteil davon geht auf Covid-19 zurück / Übers gesamte Jahr wirkte sich auch die Hitzewelle im Sommer aus

Zahlen zu Österreich und der Schweiz: siehe unten

Im Dezember 2020 sind in Deutschland 29% mehr Menschen verstorben als in den Vergleichsmonaten 2016 bis 2019. Insgesamt gab es 106.607 Todesfälle, so die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamt (Destatis). Im November 2020 waren die Sterbefallzahlen noch um 12 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre gewesen.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 belief sich im Dezember 2020 auf 20.043. Sie machten den Großteil der Steigerung um 29% (= 24.038 Personen) aus, so das Robert Koch-Institut.

Mehr als 100.000 Sterbefälle in einem Dezember hatte es zuletzt im Jahr 1969 gegeben. Damals waren die Sterbefallzahlen im Zuge der Hong-Kong-Grippe erhöht und es wurden 109.134 Sterbefälle gezählt.

Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen weiterhin in Sachsen. Schon im November waren die Sterbefallzahlen hier deutlich erhöht (+39 %). Im Dezember hat sich diese Zahl bezogen auf den Durchschnittswert der vier Vorjahre mehr als verdoppelt (+103 % oder 4.999 Fälle). In Brandenburg (+48 % oder 1.353 Fälle), Thüringen (+42 % oder 1.085 Fälle), Bayern (+33 % oder 3.927 Fälle), Hessen (+33 % oder 1.912 Fälle) und Sachsen-Anhalt (+32 % oder 918 Fälle) lag die Zahl der Sterbefälle im Dezember 2020 ebenfalls mindestens 30 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.

Die Entwicklung der Sterbezahlen im Jahr 2020 und Covid-19 als Ursache.

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Sterbezahlen pro Monat im Jahr 2020. Sie war durch verschiedene Sonderentwicklungen geprägt:
* In den ersten drei Monaten des Jahres lagen die Zahlen unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre. In der typischen Grippezeit am Jahresanfang waren die Sterbefallzahlen nicht so stark angestiegen wie in den Jahren 2017 oder 2018, als die Auswirkungen der Grippewellen vergleichsweise deutlich waren.
* Im gesamten April lag die Zahl der Gestorbenen dann 10 % über dem Durchschnitt der Vorjahre. Gleichzeitig war ein Anstieg der COVID-19-Todesfälle zu beobachten.
* Als diese zurückgingen, bewegten sich ab Mai auch die Sterbefallzahlen etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre.
* Im August waren sie wieder erhöht. Dieser Effekt tritt im Sommer häufig auf und ging auch in diesem Jahr offenbar auf eine Hitzeperiode zurück.
* Auch im September waren die Zahlen noch leicht erhöht.
* Die Differenz der Sterbefallzahlen zum Durchschnitt der Vorjahre ist dann ab Mitte Oktober erneut angewachsen. Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19 erkrankt waren, stieg zeitgleich an.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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(31.01.2021)