Gesucht werden Künstler oder Organisationen, die in ihren Arbeiten die Werte der Gemeinschaft darstellen
Künstler aus ganz Europa sind aufgerufen, sind mit eigenen Arbeiten am einem Skulpturenweg zu beteiligen. Thema der Skulpturen beziehungsweise dreidimensionalen Arbeiten sollen die Errungenschaften des geeinten Europas sein, also Werte wie Frieden, Freiheit und Brüderlichkeit über die nationalen Landesgrenzen hinweg. Außerdem geht es um die Vielfalt der nationalen Kulturen und den Wirtschaftsraum mit seinem großen Potenzial.
Initiator ist der Verein „Art Moves Europe“. Hintergrund ist die Beobachtung von dessen Vorsitzendem Alfred Mevissen, dass nationalistische Strömungen in den letzten Jahren wieder populär geworden sind. Außerdem hätten ehemals wegweisende Ideen, zum Beispiel die Städtepartnerschaften oder Austauschprogramme für junge Leute, viel von ihrer Anziehungskraft verloren.
Mit dem Skulpturenweg will der Verein nun die Kunst nutzen, um ein Band des Zusammenhalts schaffen. So soll es in jedem Land ein Leuchtturmprojekt geben und daneben viele weitere Orte, an denen Künstler ihre Gedanken in Stein oder in anderen Materialien zum Ausdruck gebracht haben.
Es bleibt ihnen überlassen, was sie darstellen wollen und wie sie das tun.
Der Skulpturen“weg“ ist eher abstrakt und mehr als ein Netz von Kunstwerken zu verstehen. Ziel ist, in jedem europäischen Land wenigstens eine Skultpure zu haben. Die Minimalgröße soll 2021 mm sein.
Die Liste der bisherigen Teilnehmer zeigt die Vielfalt der Denkansätze:
in Aachen hat Alfred Mevissen eine Skulptur von Kaiser Karl in türkischem Basalt aufgestellt, die an dessen europaweites Reich erinnert;
in Litauen hat Algis Kasparavicius die Beton- und Eisenskulptur „Offene Grenzen“ aufgestellt, die Bezug nimmt auf die Freiheitsbestrebungen des kleinen Landes in Zeiten der Nazi-Diktatur in Deutschland und des Kommunismus in der Sowjetunion;
in Schweden erinnert „Die Arche“ von Atis Petravis-Zarins an die Funktion solch eines Schiffes als Transportmittel sowohl ins Leben als auch aus dem Leben als auch für die Flucht;
„Erneuerung“ von Simone Carole Levy in Höhr Grenzhausen.
Genauso gehört ein „Wegweiser für Europa“ zu den bisherigen Arbeiten: es handelt sich um eine Idee von Schülern des Gymnasiums in Hückelhoven. Auf der Stele werden jedoch nicht Entfernungen angezeigt, sondern gemeinsame Ziele der EU-Bürger benannt.
Zurzeit steht der Verein mit 14 lokalen Partnern in 11 Ländern in konkreten Gesprächen. Sabine Verheyen, Vorsitzende des Kulturausschusses der EU-Kommission, hat in einem Empfehlungsschreiben ihre Unterstützung zugesagt.
Die Initiatoren wollen im Jahr 2022 die einzelnen Stationen besuchen und dort per Video die Künstler, deren Idee und auch die Geschichte der jeweiligen Orte dokumentieren.
Ein anderes Projekt des Vereins dreht sich um Grenzsteine.
Bereits vor einigen Jahren war eine „Europäische Skulpturenstraße des Friedens“ ins Leben gerufen worden.
Verein Art Moves Europe
Bilder: Künstler
(10.02.2021)