Der Grabmalpreis des Kantons Basel-Stadt will die Hinterbliebenen wegbringen vom Massenprodukten

Künstler: Daniel Caprez, Riehen. Jury-Urteil: Mit einer gestalterischen Verspieltheit überrascht die von allen Seiten einladend anzuschauende Stehle aus dem harten Poschiavo-Serpentin. Die Arbeit knüpft unverkrampft an die Formensprache der 1960er- und 1970er- Jahre an und ist denoch oder gerade deswegen auch heute zeitgemäß.

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2020 zum 25. Mal vergeben und prämiert individuelle Gestaltungen durch Schweizer Künstler

Zum 25. Mal hat die Grabmalkommission des Kantons Basel-Stadt Preise für außergewöhnliche Grabsteinideen vergeben. Prämiert wurden 8 Arbeiten von 7 Bildhauern. Das Preisgeld beträgt 500 Schweizer Franken je Gewinner, dazu gibt es eine Urkunde. Zudem wird die Arbeit in einer Broschüre mit dem Titel „Beispielhafte Grabmale“ vorgestellt.

Für die Prämierung hatte die Jury aus 3 Mitgliedern der Friedhofskommission und einem externen Künstler 384 Grabmale von im Jahr 2018 Verstorbenen auf dem Friedhof am Hörnli in Augenschein genommen. Das ist der größte Friedhof der Schweiz. Beurteilt wurden sowohl Grabanlagen für Erdbestattungen wie auch Urnengräber.
Ausdrücklich richtet sich der Preis auch an die Hinterbliebenen als Auftraggeber und stellt heraus, dass sie eine hohe Qualität bei den Grabmalen im Blick haben sollten. Sie „leisten einen Beitrag für die Gesamtgestaltung des Friedhofs am Hörnli und prägen so die Grabmalkultur der Zukunft“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Normalerweise findet die Preisverleihung im Rahmen einer öffentlichen Feier statt. Wegen der Covid-19-Pandemie wurden die Urkunden in diesem Jahr per Post verschickt.

Die Broschüre in deutscher Sprache kann kostenlos heruntergeladen werden.

Fotos: Lukas Gysin, Basel

Bildhauerei Weisskopf, Basel. Jury-Urteil: Das stehende Grabmal aus Comblanchien-Kalkstein verjüngt sich in eleganter Linienführung himmelwärts. Unterschiedlich bearbeitete Flächen vereinen sich als Relief zu einem ruhigen Gesamtbild.Bildhauerei Weisskopf, Basel. Jury-Urteil: Das stehende Grabmal aus Comblanchien-Kalkstein verjüngt sich in eleganter Linienführung himmelwärts. Unterschiedlich bearbeitete Flächen vereinen sich als Relief zu einem ruhigen Gesamtbild.

Bildhauerei Weisskopf, Basel. Jury-Urteil: Die runde Scheibe im Boden aus farbigem türkischem Lilac-Marmor zeigt sich bruchrau natürlich gehauen an der Seite und an der Oberfläche. Die Form ist aufgelöst zur Spirale, wie Yin und Yang. Das Grabmal erinnert an ein Schneckenhaus, findet so seinen natürlichen Platz in der grünen Wiese und macht sich doch bemerkbar.Bildhauerei Weisskopf, Basel. Jury-Urteil: Die runde Scheibe im Boden aus farbigem türkischem Lilac-Marmor zeigt sich bruchrau natürlich gehauen an der Seite und an der Oberfläche. Die Form ist aufgelöst zur Spirale, wie Yin und Yang. Das Grabmal erinnert an ein Schneckenhaus, findet so seinen natürlichen Platz in der grünen Wiese und macht sich doch bemerkbar.

Philipp Baur, Basel. Jury-Urteil: Eine rustikale, spaltraue Vorderfläche aus Liesberger Jurakalkstein mit einem fugenartigen Durchbruch steht auf einem etwas mageren Sockel. Geht man um den Stein herum, wird die Präzision der Rundung klar.Philipp Baur, Basel. Jury-Urteil: Eine rustikale, spaltraue Vorderfläche aus Liesberger Jurakalkstein mit einem fugenartigen Durchbruch steht auf einem etwas mageren Sockel. Geht man um den Stein herum, wird die Präzision der Rundung klar.

Philipp Käppeli, Oberwil. Jury-Urteil: Das Grabmal aus heimischem Hospentaler Serpentin überzeugt nebst der handwerklichen Ausarbeitung durch seine Form. Das Relief selbst verleiht dem Grabzeichen einen spannenden skulpturalen Charakter.Philipp Käppeli, Oberwil. Jury-Urteil: Das Grabmal aus heimischem Hospentaler Serpentin überzeugt nebst der handwerklichen Ausarbeitung durch seine Form. Das Relief selbst verleiht dem Grabzeichen einen spannenden skulpturalen Charakter.

A. Rossi, Allschwil. Jury-Urteil: Zwei quadratische Öffnungen, die sich über Eck berühren, geben den Blick frei auf eine Kugel, die im Innern des Steins zu ruhen scheint. In diesen „Fenstern“ ist der helle Comblanchien-Kalkstein durchbrochen und macht die Kugelform spürbar. Sie bildet einen Kontrast zur diagonal schraffierten Oberfläche des Grabmals.A. Rossi, Allschwil. Jury-Urteil: Zwei quadratische Öffnungen, die sich über Eck berühren, geben den Blick frei auf eine Kugel, die im Innern des Steins zu ruhen scheint. In diesen „Fenstern“ ist der helle Comblanchien-Kalkstein durchbrochen und macht die Kugelform spürbar. Sie bildet einen Kontrast zur diagonal schraffierten Oberfläche des Grabmals.

Esther Horat, Lukas Borer, Basel. Jury-Urteil: Ein schlichter, quadratischer Liegestein aus Liesberger Kalkstein bedeckt die Grabstätte und schafft zugleich eine Verbindung zur umgebenden Natur. Der exakt herausgearbeitete Durchbruch bietet der Vegetation Raum, damit das Grabmal mit seiner Umgebung zusammenwachsen kann.Esther Horat, Lukas Borer, Basel. Jury-Urteil: Ein schlichter, quadratischer Liegestein aus Liesberger Kalkstein bedeckt die Grabstätte und schafft zugleich eine Verbindung zur umgebenden Natur. Der exakt herausgearbeitete Durchbruch bietet der Vegetation Raum, damit das Grabmal mit seiner Umgebung zusammenwachsen kann.

Schreinerei David Müller, Falera. Jury-Urteil: Ein Grabmal aus Holz verändert sich laufend und erinnert uns so an die eigene Vergänglichkeit. Die Skulptur, die von einer diskreten liegenden Schriftplatte aus Kalkstein ergänzt wird, ist aus einem Eichenstamm herausgearbeitet. Die Form erinnert an ein Ei – oder ist es eine aufbrechende Knospe, die einen Neuanfang symbolisiert?Schreinerei David Müller, Falera. Jury-Urteil: Ein Grabmal aus Holz verändert sich laufend und erinnert uns so an die eigene Vergänglichkeit. Die Skulptur, die von einer diskreten liegenden Schriftplatte aus Kalkstein ergänzt wird, ist aus einem Eichenstamm herausgearbeitet. Die Form erinnert an ein Ei – oder ist es eine aufbrechende Knospe, die einen Neuanfang symbolisiert?

(21.05.2021)