Es handelt sich um den Kalkstein Château Landon, im Oberbegriff Pierre de Souppes. Seine Varietäten stammen aus der der Umgebung von Souppes-sur-Loing, einem Ort etwa 100 km südlich von Paris.
Zunächst gab es von dort nur den Fluss Loing und die Seine als Wasserverbindung in die Hauptstadt, später kam ein Kanal dazu.
Der Kalkstein entstand vor rund 35 Millionen Jahren als Ablagerung in einem Urmeer des Eozäns.
Für den Arc de Triomphe wurde sogar ein eigener Steinbruch in Betrieb genommen, so viel Material brauchte man und so schnell sollte es nach dem Wunsch des Kaisers geliefert werden. Zu Berühmtheit brachte es damals der Steinbruchmeister Joseph Combe aus Souppes.
Der Kalkstein Château Landon selbst aber kam weniger durch den Triumphbogen zu Rang und Namen, als durch die Kathedrale Sacré-Cœur, und das wegen deren schneeweißer Farbe.
Das beeindruckende Gebäude auf dem Montmartre musste nämlich seit seiner Fertigstellung im Jahr 1914 außen nie gesäubert werden.
Das liegt an einer Besonderheit des Steins: in dessen Oberfläche vollzieht sich unter dem Einfluss von Regen und Sonnenlicht eine chemische Reaktion, bei der Calcit freigesetzt wird. Dieses lagert sich als schneeweiße Schicht auf der Oberfläche ab und erneuert sich ständig.
Verkehrte Welt: bei diesem Stein gibt es nur an denjenigen Stellen, die vor Wind und Wetter geschützt sind, die typische Schwarz-Verfärbung der Außenhaut.
Carrières de Souppes (französisch)
Abbau der Steine rund um Souppes-sur-Loing (französisch)