Das Centro de Cultura Ambiental Chapultepec (Umweltkulturzentrum Chapultepec) in Mexico City stellt den Rand eines Vulkankraters nach

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

Ziel der Architekten von Erre Q Erre war, die Anlage in die vorhandene natürliche Landschaft zu integrieren

Das Centro de Cultura Ambiental Chapultepec (Umweltkulturweltzentrum Chapultepec) hat Anklänge sowohl an die Natur als auch an die menschliche Kultur: das Halbrund könnte der Rand eines Kraters sein, und es umschließt eine offene Fläche, bei der man unwillkürlich an ein Amphitheater denkt. Das bestimmende Material ist vulkanischer Basalt, und um den Kern der Anlage herum gibt es Wasserläufe und Flächen, wo heimische Pflanzen wachsen und nachhaltige Landwirtschaft vorgeführt wird.

Die Anlage ist eine Art Umweltzentrum nach der Art, wie sie in den 1980ern populär wurden: die Natur und der Umgang der Menschen damit wird hier nicht in einem Klassenzimmer vorgeführt, sondern in einer Inszenierung, die alle Sinne der Besucher anspricht.

Die Anlage liegt im Bosque de Chapultepec, einem Park von Mexico City. An ihrer Stelle gab es vorher dort einen großen Parkplatz. Das Stadtviertel von Pedregal de San Ángel schließt sich an. Es beherbergt eines der besten Wohnviertel in Mexicos Hauptstadt.

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

Die Landschaft ist geprägt vom Vulkan Xitle, der zwischen den Jahren 245 und 315 n. Chr.ausbrach, was für die Azteken und andere Bewohner im Tal von Mexico City eine Katastrophe gewesen sein muss. Sie hatten die Gegend mit Bewässerungskanälen nutzbar gemacht.

Die Basaltlava und der gewaltige Ascheregen des Ausbruchs haben die Gegend gestaltet.

Der Krater ist heute nur noch ein großer Hügel und liegt nur etwa 20 km Luftlinie vom Stadtzentrum entfernt.

Ziel der Architekten der Architekten von Erre Q Erre war, das neue Umweltzentrum in die existierende Landschaft zu integrieren. Dazu gehörte auch, die Gewalt eines Vulkans darzustellen: dazu ist das halbrunde Dach der Anlage mit Basaltplatten gedeckt. Die Stützen auf der Seite mit dem Amphitheater sind mit Krustenplatten verkleidet.

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

Auf der anderen Seite ragen die tragenden Stahlbalken unter dem Dach heraus. „Die Architektursprache, will den Pavillon zu einem Element der Landschaft machen“, so die Architekten. Die Stärke dieser Stahlbalken lässt die Kraft eines Vulkanausbruchs ahnen.

Die Fassade des Halbrunds nicht bis zum Boden geführt. So entsteht in Inneren ein offener Raum, von wo aus die Besucher jederzeit ins Freie schauen können. Im Zentrum gibt es Ausstellungen und Vorträge zum Thema Umwelt.

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

Das Rund des Amphitheaters ist mit Basaltplatten belegt. Große Blöcke dienen als Sitzgelegenheiten.

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

Rund um dieses Zentrum liegt eine Wasserlandschaft, die ihren Anfang im natürlichen Lago Menor hat. Von dort aus strömt das Wasser in die Kanäle und entlang der Spazierwege. Vorgeführt wird zum Beispiel die Landwirtschaft mit ihren wechselnden Fruchtfolgen.

Verschiedene Aspekte des nachhaltigen Bauens haben die Architekten beachtet:
* für die Fundamente und Mauern wurde ein Beton mit reduzierter CO2-Bilanz verwendet;
* die Verschalungen für den Beton wurden im Inneren für die Verkleidung der Wände weitergenutzt;
* der Naturstein auf dem Dach trägt wesentlich zur positiven CO2-Bilanz bei;
* Regenwasser wird gesammelt und geht in die Kanäle;
* 424 neue Bäume wurden im Park gepflanzt.

Trans-Mexikanischer-Vulkangürtel

Mexico ist eines der Länder mit den meisten Vulkanen und den häufigsten Erdbeben. Eine der vielen Besonderheiten dabei ist, dass die Vulkane nicht nur an der Westküste liegen, wo die Ozeanplatte des Pazifik unter das Festland abtaucht, sondern auch im Landesinneren.

Als Grund vermuten Wissenschaftler, das die Ozeanplatte vor der Westküste in Einzelteile zerbrochen ist, und dass ein Teil davon, die so genannte Cocosplatte, eine Strecke unter dem Festland Richtung Osten gleitet und erst dort in die Tiefe abtaucht.

Unter Geologen berühmt ist der Trans-Mexikanische-Vulkangürtel, eine Kette von Feuerbergen, die sich vom Pazifik in Richtung Atlantik quer durch das Land ziehen.

Centro de Cultura Ambiental Chapultepec (spanisch)

Erre Q Erre (spanisch)

Trans-Mexikanischer-Vulkangürtel

Fotos: Margarita Gorbea

Erre Q Erre: Centro de Cultura Ambiental Chapultepec.

(01.05.2023)