Bei Budris und Patricia Urquiolas neuer Kollektion sind die Oberflächen aus White Onyx wie mit Wasserfarben gemalt

Aquarel Marea: Inciso Pink (vorne) und Mimosa.

Der Stein aus dem Iran hat eine reiche Farbenpalette und eine wolkige Struktur

Die Grundidee, die der neuen Kreation der italienischen Firma Budri zusammen mit der italienisch-spanischen Designerin Patricia Urquiola zugrunde liegt, kennt man aus vielen Kunstrichtungen: ein bekanntes Werk wird vom Künstler selbst kopiert, wobei das Motiv beibehalten und nur das Material einer Skulptur oder die Farbe eines Gemäldes verändert wird. In den 1960ern wurde dafür der Begriff des Seriellen geprägt.

Bei Budri/Urquiola, bekannt durch viele experimentelle Kreationen mit Naturstein, haben die Beteiligten sowohl mit dem Material als auch mit den Farben gespielt: der klassische Roman Travertin, ein wichtiges Baumaterial schon in der Antike, wurde hier mit dem White Onyx aus dem Iran zusammengebracht, dessen Erscheinungsbild sich durch Leichtigkeit, ja Unbeschwertheit auszeichnet und zum Namen „Aquarel“ für die Neuschöpfungen geführt hat.

Es gab noch weitere Materialwechsel.

Wie immer bei Budri handelt es sich um Einrichtungsgegenstände der Luxusklasse, konkret: um Wandverkleidungen und Tische.

Die Vorbilder für die aktuellen neuen Neuschöpfungen waren die Kollektionen „Earthquake“ aus dem Jahr 2013 und „Aqua“ aus 2018.

Zu „Earthquake“: jene Kollektion hatte Bezug genommen auf das verheerende Erdbeben im Jahr 2012, das die italienische Provinz Emilia Romagna schwer traf. Bei Budri in Mirandola wurde das Werksgelände nahezu komplett zerstört. Den ersten Tag im Ausweichquartier hatte die Firma unter das Motto „Crollo Ma Non Mollo“ (Auch wenn ich stürze, gebe ich nicht auf) gestellt.

Die Designerin hatte damals die Katastrophe auf künstlerische Weise verarbeitet und verschiedene Einrichtungsgegenstände aus Naturstein-Einzelstücken zusammengesetzt. Eine Serie trug den Namen „Origami“, benannt nach der japanischen Kunst des Faltens von Papier.

Aquarel Algas: Amethyst.

Die Neuschöpfung „Origami Aquarel“ wiederholt nun die damalige Form dieser Beistelltische, verwendet als Material aber den Onyx aus dem Iran, dessen Farbe und wolkige Struktur über das ganze Möbelstück hinwegläuft und sich unterwegs stark verändert.

Ein Kennzeichen für die Handwerkskunst von Budri ist, wie die Onyx-Wolken ohne Unterbrechung um die Ecken weiterlaufen.

In einer Pressemitteilung beschreibt die Firma die Herausforderung bei der Arbeit mit diesem Material: „Unsere Begeisterung für dieses Projekt stammt aus der Unvorhersagbarkeit… Die Farben des Onyx ändern sich je nachdem, wie intensiv die Wolkigkeit ist. Das verlangt dem Designer viel ab, aber es stimuliert auch, wenn man in solch eine direkte Abhängigkeit mit den Gegebenheiten der Natur eintritt.“

„Mimosa“, „Amethyst“ und Inciso“ sind die Namen von 3 Tischen der neuen Kollektion. Zu „Elisabeth II“ verrät Alessandra Malagoli Budri, Art Direktorin der Firma und Initiator der neuen Kreation, den Hintergrund des Designs: „Mir gefiel die Idee, die hellgrünen, gelben, lachsrosa und himmelsblauen Pastellfarben der Kleidungsstücke von Queen Elisabeth II. auf die Tische zu übertragen.“

Aquarel Algas: Marea.

Die zweite Neuschöpfung hat als Vorbild die Kollektion „Aqua“ aus dem Jahr 2018. Auch bei diesen Möbelstücken und Wandverkleidungen wird jetzt der White Onyx eingesetzt, hier in Kombination mit den Marmoren Thassos Weiß beziehungsweise Alba Chiara.

„Algas“ heißt die Inlayarbeit für die Wand, beim Tisch „Marea“ sind verschiedenen Onyxe in die Platte eingelegt. Auch bei diesen Tischen steht der Roman Travertin für die Beine in starkem Kontrast zu den Steinen der Platte.

Aquarel Tartan (links) und Algas.

Anmerkung: Budri wurde im Juli 2022 an die italienische Gruppe Mestieri verkauft, die ihren Fokus auf außergewöhnlichen Wohn- und Geschäftsräumen sowie exklusiven Hotels, Restaurants, Yachten und Kreuzfahrtschiffen hat. Es handelt sich um ein Netzwerk von Firmen der herausragenden italienischen Handwerkskunst und des Designs. „Mestieri fördert und koordiniert deren Arbeit und ihr Wachstum auf der ganzen Welt. Als Mitglied der börsennotierten Somec-Gruppe gewährleistet es außerdem ein Höchstmaß an Garantie und Qualität“, heißt es in einer Pressemitteilung. CEO von Budri ist weiterhin Gian Marco Budri.

Budri Kollektionen

Patricia Urquiola

Pressemitteilung Somec

Aquarel Pierce.Aquarel Big Pierce.Aquarel Paravent.Aquarel Paravent.Kollektion Aquarel.

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(28.08.2023)