Mosaike und Inlays in der ganzen farbigen Pracht der Natursteine

Schlicht „Opus“ ist die neue Kollektion des Designers Raffaello Galiotto für die italienische Firma Lithos Design betitelt. Jedoch hat sie es in sich: es handelt sich um Mosaikfliesen für Boden oder Wand, die den Eindruck erwecken, als wären sie als Einzelstücke ganz individuell in Handarbeit für den Kunden gefertigt. Ein bisschen stimmt das auch, wie wir sehen werden. Jedoch stammen sie aus industrieller Produktion, was sie trotz des teuren Materials erschwinglich hält.

Am beeindruckendsten an ihnen ist die chromatische Pracht: Selten hat man die Farben verschiedener Natursteine so wirkungsvoll kombiniert gesehen.

Das Prinzip dieser Fliesen besteht darin, dass sich jeweils 4 einzelne Elemente von je 60×60 cm zu einer größeren Einheit zusammenfügen. Diese einzelnen Elemente können bei einigen Mustern frei gedreht werden, so dass der Kunde damit gestalten kann.

Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Allegro“.

Am weitesten geht das bei „Allegro“: hier kann man die Elemente drehen wie es beliebt, da es weder eine dominante Linie noch eine heraustechende Farbe gibt.

Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Bambù“.Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Bambù“.

Das andere Extrem ist „Tangram“ (siehe Foto ganz oben) oder „Bambù“: hier ist der Spielraum eigentlich gleich null, weil die einzelnen Elemente den durchlaufenden diagonalen Linien Rechnung tragen müssen.

Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Mikado“.

Ein Mittelding ist „Mikado“, bei dem das Verdrehen der Elemente in Maßen erfolgen kann.

Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Anemone“.

Bei „Anemone“ ist der Spielraum wieder größer: ihre gerundeten Inlays in den Elementen sind so angeordnet, dass in jedem Fall zumindest einige von ihnen im benachbarten Element fortlaufen. Der optische Effekt, der sich daraus ergibt, ist ein Schweben, wie man es von den Seeanemonen im Riff kennt, daher der Name.

Besonderheit bei diesem Motiv ist, dass bei der Produktion kein Abfall entsteht: jedes Element hat eine eigene Grundfarbe, so dass das, was aus dem einen Element ausgeschnitten wird, bei einem anderen als Inlay eingesetzt wird.

Die Motive von „Opus“ zu produzieren verlangt Meisterschaft im Umgang mit Naturstein. Denn die Inlays müssen höchst exakt gefertigt sein, damit nicht Fugen das Bild stören. Außerdem müssen zum Beispiel beim Polieren die Besonderheiten der unterschiedlichen Sorten berücksichtigt werden.

Es handelt sich um 24 Marmore und einen Quarzit, den blauen Azul Macaubas. Die Steine kommen aus der ganzen Welt.

Raffaello Galiotto, Lithos Design: „Mikado“.

Auf eine Besonderheit müssen wir noch hinweisen: bei „Mikado“ zum Beispiel laufen die natürlichen Adern im Material unter den Inlays durch. Das heißt: aus den 2 cm dicken Steinplatten sind Ausschnitte von 1 cm Höhe herausgefräst. Das ist ein extrem aufwändiges Verfahren. Jedoch zollt der Designer damit dem Spiel der Natur und ihren Adern Respekt.

Insgesamt hat die Kollektion 5 Motive in 12 farblichen Varianten. Ziel ist, für möglichst viele Kunden das Richtige zu bieten. Denn Raffaello Galiotto versteht sich als Industriedesigner: seine Kreationen dürfen nicht, wie vielfach im Design üblich, nur kreative Spielereien sein, sondern sollen sich am Markt verkaufen.

Lithos Design

Raffaello Galiotto

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(13.06.2014)