Die Jury lobte die Bewahrung der Natursteintradition durch die Architekten des chinesischen Atelier TeamMinus
Der Zumtobel Group Award in der Kategorie Young Professionals geht an ein Projekt, bei dem sich alles um Stein dreht, nämlich das neue Jianamani Visitor Center in der Stadt Yushu in der chinesischen Provinz Qinghai nahe der Grenze zu Tibet. Die Planungen stammen von den Architekten vom Atelier TeamMinus, China. Das Center dient den Touristen als Anlaufstelle und bietet den Einheimischen zum Beispiel medizinische Unterstützung.
Der Zumtobel Group Award des österreichischen Konzerns für Beleuchtungen prämiert Nachhaltigkeit in der Architektur und will auch, dass beim Bauen Rücksicht auf die Menschen genommen wird. In der Kategorie Young Professionals ist der Preis mit 15.000 € dotiert. Teilnehmen können hier nur Personen, die jünger als 40 Jahre alt sind.
Yushu ist eines der religiösen Zentren der Tibeter. Seine Bedeutung rührt her von dem Jiana Mani, dem weltweit größten buddhistischen Steinheiligtum. Seit mehr als 300 Jahren legen die Gläubigen dort Steine ab – laut Schätzungen sind es inzwischen mehr als 250 Millionen. So wie ständig neue Pilger vorbeikommen, wachsen die Haufen teils mit aufwändig geformten oder bunt bemalten Brocken unablässig.
Für die Bewohner von Yushu erreicht nichts die Bedeutung von Jiana Mani. Nach dem Erdbeben im Jahr 2010 machten sich die Menschen sofort daran, die Berge aus Steinen wieder herzurichten – lange bevor sie den Wiederaufbau der zerstörten Häuser begannen, wie es auf der Webpage des Awards heißt.
Das Jianamani Visitor Center hat im Mittelpunkt einen Platz. Obendrüber gibt es eine Dachterrasse mit Aussichtspunkten.
Beim Bau führten ortsansässige Steinmetze die Arbeiten aus. Verwendet wurden dieselben Steine, die auch beim Mani zum Einsatz kommen. In Yushu leben mehr als 40% der Menschen von der Bearbeitung der Mani-Steine.
Fotos: Bu Lai En
(07.11.2017)