Josep Vila Capdevial aus der Nähe von Barcelona nennt „geometrisch, organisch und nicht perfekt“ als Leitlinien seiner Gestaltung
Josep Vila Capdevial, Designer aus der Nähe von Barcelona, liebt für seine Marke Aparentment die minimalistische Gestaltung mit einer spielerischen Note. Beides findet sich unübersehbar in seiner aktuellen Kollektion „Fit“ wieder: die 3 Alltagsgegenstände Spiegel, Kerzenständer und Beistelltisch sind aus einzelnen Elementen zusammengesteckt, so wie es früher Spielbaukästen für Kinder gab.
Das ist der 1. Eindruck, aber man kann mehr dahinter sehen. Der Designer selber nennt „geometrisch, organisch und nicht perfekt“ als Leitlinien seiner Gestaltung: die Elemente sind einfache Rechtecke, der Naturstein ist ein organisches Material und nicht perfekt kommt der hier gewählte Travertin mit seinen vielen Löchern daher.
Josep Capdevial wehrt sich vehement dagegen, die Fehlstellen mit Füllmaterial zu verschließen, wie es häufig geschieht. „Die Löcher geben als Gegensatz zum geometrischen Zuschnitt den Elementen einen besonderen Reiz“, sagt er im Gespräch.
Dabei hat das Stecksystem, mit dem die Einzelteile zusammengefügt werden, noch verschiedene Besonderheiten.
Zum Beispiel löst es das Gewichtsproblem, das massiver Stein mit sich bringt. Selbst der große Beistelltisch, der immerhin circa 65 kg wiegt, lässt sich leicht bewegen, einfach indem man ihn auseinandernimmt und am neuen Ort wieder zusammensetzt.
Das ist auch wichtig für den Transport, denn der Designer hat viele Kunden in den USA.
Außerdem verleitet diese Montage und Demontage den Käufer geradezu dazu, sich eigene Kompositionen einfallen zu lassen, vielleicht aus anderen Elementen.
„Ich bin gespannt, was da für Ideen kommen“, sagt Josep im Gespräch. Für ihn ist „der Dialog mit dem Kunden“ ein wichtiges Kennzeichen für erfolgreiches Design.
(24.01.2020)