Die Zeitschrift The Atlantic hat 3 Künstler in den USA nach den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihr Arbeiten befragt: „Solche Unsicherheiten trainieren wir doch täglich“, sagt einer

Der Mund-Nasenschutz ist vielerorts noch obligatorisch. Foto vom Legoland in Berlin.

Update: Die Webpage Scroll.in beschreibt, wie Bildhauer in der Stadt Mahabhalipuram etwa 40 km von Chennai in Indien von Covid-19 betroffen sind.
 

The Atlantic ist eine Zeitschrift für Politik und Kultur in den USA. Im Mai ist dort ein Beitrag erschienen, der sich mit der Situation von Kunst und Künstlern in Zeiten von Covid-19 beschäftigt. Konkret hat die Autorin 3 Künstler per Telefon kontaktiert und befragt, wie diese mit Lockdown und Quarantäne umgehen und wie sich die Pandamie auf ihr Arbeiten ausgewirkt hat.

Der Text ist frei zugänglich im Netz. Deshalb hier zusammenfassend nur einige wenige Aspekte.

Richelle Gribble, jetzt in Los Angeles zuhause, hat für sich das Projekt „Quarantäne-Leben“ gestartet: Sie postet täglich im Netz die Zeichnung eines Alltagsgegenstandes, der ihr an jenem Tag aufgefallen war: einen Kassenzettel zu ihren Einkäufen, eine auf einem Trottoir liegende Gesichtsmaske, Süßkartoffeln, die austreiben…

Ihr Stapel der Zeugnisse der Tage werde höher und höher, sagt kommentiert sie die Dauer des Lockdown.

Genannt und verlinkt werden in dem Beitrag auch andere Projekte im Netz, etwa das „Great Pause Project“, wo persönliche Erfahrungen gesammelt werden, oder „Window Effect“, wo die Beteiligten Bilder aus einem Fenster ihres Zuhauses schießen.

Barbara Liotta, zuhause nahe Washington DC, wurde ebenfalls befragt. Wir hatten ihre Arbeiten mit Fäden und kleinen Steinen kürzlich vorgestellt. Als Kommentar zu der Situation hat sie eine neue Arbeit konzipiert: „Ich habe ein sehr dunkles, dunkles Stück explodierter Säulen und zertrümmerter Felsen gezeichnet und vorgeschlagen.“

Sie hat sich damit abgefunden, dass eine Ausstellung ihrer Werke derzeit für Besucher nicht offen stehen könnte. Eine virtuelle Präsentation im Netz will sie aber nicht machen und begründet das mit der Besonderheit ihrer Arbeiten.

Schließlich Andrew Simonet, den die Autorin des Atlantic-Beitrages in Vermont erreicht hat. Er philosophiert über die Unsicherheit in vielerlei Hinsicht, die mit der Pandemie einhergeht, und kommt zu dem Fazit, dass diese neue Situation doch nichts anderes ist für Künstler als ihre Normalsituation.

„Solche Unsicherheiten trainieren wir doch täglich“ („That is What we Train For“), sagt er gelassen.

The Atlantic erscheint zehnmal jährlich und hat etwa 425.000 Abonnenten.

The Atlantic

Variationen über das Thema Mund-Nasenschutz.

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