Das Kyffhäuser-Denkmal bekommt ein neues Besucherzentrum am Fuß der Sandstein-Felswand

Der Entwurf des dänischen Architekturbüros Cobe in einem Rendering.

Das Gebäude des dänischen Architekturbüros Cobe soll die Kurven der Landschaft nachzeichnen / Kyffhäusersage von der Wiederkehr des glanzvollen Reiches

Das dänische Architekturbüro Cobe hat den internationalen Wettbewerb für den Entwurf eines neuen Besucherzentrums am Kyffhäuser-Denkmal gewonnen – dem drittgrößten Denkmal Deutschlands auf dem Gelände einer Burgruine aus dem 10. Jahrhundert. Es soll 2022 fertiggestellt sein..

Aus dem Erläuterungstext zum Siegerentwurf: „Das Eingangsgebäude ist wie ein einfacher und präziser Schnitt in die Sandsteinlandschaft eingefügt, sodass Architektur und Natur in einem einzigen Griff vereint werden. An der Felswand werden die Kurven der Landschaft nachgezeichnet und in Geometrien übersetzt, die später Grundfläche, Wände und Dach des Besucherzentrums definieren. Von oben gesehen verschmilzt das Gebäude mit den benachbarten Klippen, dem Vorplatz und dem Wald. Die gebaute und natürliche Welt wird durch ein großes Dach vereint, das sanft auf den bestehenden Steinböschungen ruht und eine offene Glasfassade darunter freigibt.“

Das Besucherzentrum soll aus heimischem Holz errichtet werden und so einen warmen und natürlichen Materialkontrast zum rauen Stein bieten. Ein Schrägaufzug wird es mit dem 80 m höher gelegenen Denkmal verbinden und die notwendige Infrastruktur für die Tausenden von Touristen bieten, die die Stätte jährlich besuchen.

In der Ausschreibung ging es „auch darum, den Geschichtsort Kyffhäuser insgesamt aufzuwerten, die Voraussetzungen für eine zeitgemäße Präsentation der Ausstellungsinhalte zu schaffen und die Bedingungen für den Betrieb des Denkmals zu optimieren“, so Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD).

Das weithin sichtbare Denkmal für Kaiser Wilhelm I. steht im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen.

Die Kyffhäuser-Sage bezieht sich auf den Staufenkaiser Friedrich I., auch „Bararossa“ oder „Rotbart“ genannt, der von 1155 bis 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Nachdem er zum Ende eines Kreuzzugs in einem Fluss in Kleinasien ertrunken war, soll er nun im Berg schlafen und sich für die Wiederkehr des glanzvollen Reiches bereit halten.

Laut Sage muss ein Zwerg regelmäßig an die Oberfläche und überprüfen, ob die Raben noch in der Luft krächzen – erst wenn ein stattlicher Adler aufgestiegen ist und diese Vögel verjagt hat, ist die Zeit für Barbarossa wiedergekommen.

Problem: sein Bart, so heißt es jedenfalls in der Sage, ist durch den Marmortisch vor ihm hindurch gewachsen beziehungsweise hat sich ganz um diesen Tisch herumwickelt.

Auch der Laie erkennt: wieder einmal kann nur das Handwerk weiterhelfen, wahlweise die Steinmetze oder die Frisöre.

Kyffhäuser Nachrichten

Cobe

Kyffhäusersage

Fotos: Cobe

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser.

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(23.07.2020)