„Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ 2020 in Sachsen vergeben

1. Preis: das Faktorenhaus C.W. Henke in Ebersbach-Neugersdorf.

Bei 2 der prämierten Projekte Projekten waren auch Steinmetze mit Natursteinarbeiten beteiligt / Niedersachsen folgt später

Mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ wurden in diesem Jahr 6 Denkmaleigentümer und 35 Handwerker unterschiedlicher Gewerke aus Sachsen ausgezeichnet. Wie üblich gibt es die Preise noch in einem 2. Bundesland, das ist diesmal Niedersachsen. Dort erfolgt die Vergabe erst später.

Wir stellen zwei der Projekte vor, an denen Steinmetze beteiligt waren.

Mit einem 1. Preis (Dotierung mit 6000 €) wurden die Arbeiten am Faktorenhaus C.W. Henke in 02730 Ebersbach-Neugersdorf, Hauptstr. 73 ausgezeichnet. Die Jury hob in ihrem Urteil die „vorbildliche Vorgehensweise mit der Gebäude-Anamnese durch einen Restaurator und die kontinuierliche Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie die hohe Qualität der Arbeiten“ hervor.

Das 1831 von Carl Wilhelm Henke erbaute anspruchsvolle Faktorenhaus mit steinerner Treppe liegt über einem eindeutig älteren Keller. Nach der umfangreichen Restaurierung durch die Eigentümer Christina und Tom Umbreit ist wieder ein in sich stimmiges Denkmal erlebbar. Unter Einbindung qualifizierter Handwerker haben sie die historischen Schichten des Denkmals freigelegt und dokumentiert. Behutsam haben sie dem Denkmal seinen historischen Charme wiedergeben können. Teilweise erfolgte ein vorsichtiger Rückbau, die Wiederherstellung der Umbauten im Stil des Art déco und der Wiedereinbau ausgelagerter Elemente. Grundsätzlich wurde die Substanz erhalten statt erneuert und klug an moderne Wohnbedürfnisse angepasst.

Die Steinmetzarbeiten hatte die Dünnbier Steinmetz- und Restaurierungsgesellschaft mbH aus Großschönau übernommen.

3. Preis: der Vierseithof in Langenbernsdorf.

Mit einem dritten Preis (Dotierung 2.000 €) wurden die Arbeiten am Vierseithof mit Umgebindewohnhaus in 08428 Langenbernsdorf, Schulweg 7 ausgezeichnet. Die Jury schrieb: „Dass Wohnen und Arbeiten in historischen Bauten mit allen Ansprüchen an modernen Wohnkomfort und Energieeffizienz möglich ist, beweist das Team um Eigentümer Daniel Friedrich in vorbildlicher Weise.“ Die für die Region typischen Gehöfte sind nur selten in ihrer Vollständigkeit von Wohnhaus, Scheune, Stall und Torhaus so gut erhalten wie dieses Beispiel aus dem 18. Jahrhundert.

Allerdings hatte Daniel Friedrich das Ensemble in bedauernswertem Zustand und mit einem schwammverseuchten Erdgeschoss übernommen. Mit hohem Aufwand wurde das Erdgeschoss unter Rettung der Blockstube neu eingefügt. In höchster handwerklicher Qualität wurden die geschädigten Bauelemente nachgebaut und ersetzt.

Die Steinmetz- und Steinbildhauerarbeiten erledigte Thomas Wilde aus 07580 Seelingstädt.

Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks gestiftete Preis wird jährlich in 2 Bundesländern an private Eigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk Herausragendes geleistet haben. Die an den Restaurierungsmaßnahmen beteiligten Handwerksbetriebe werden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, für die privaten Denkmaleigentümer ist der Bundespreis jeweils pro Bundesland mit insgesamt 15.000 € dotiert.

Im Jahr 2021 werden Projekte aus Hessen und Schleswig-Holstein prämiert.

Sämtliche Gewinner des Jahres 2020 sind auf einer Webpage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beschrieben.

Fotos: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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(01.12.2020)