Das exklusive Tenko Omakase Restaurant in Bangkoks Pullman Hotel ist damit verkleidet
Beinahe könnten Hotelgäste meinen, der niedrige Pavillon hinter dem Pullman King Power Hotel in Bangkok wäre ein Wochenendhäuschen, so unauffällig drückt er sich in den tropischen Park inmitten der vielstöckigen Fassaden. Jedoch hat dort das Tenko Omakase Restaurant sein Domizil – es zählt zu den Spitzenhäusern der japanischen Küche in der thailändischen Hautstadt. Der Pavillon ist ein einfaches Rechteck mit einem überstehenden Dach und Wänden aus Naturstein und Glas – gerade wurden die Steinarbeiten mit einem der Pinnacle Awards des US-amerikanischen Natural Stone Instituts 2020 ausgezeichnet. Ausgeführt wurden sie von der thailändischen Firma Stone and Roses. Chef der Firma ist Philippe Narbonne, aus Frankreich stammend.
Da steckt in der Gestaltung mehr drin, als man aus der Distanz sieht. Genauso wie es sich auch mit Omakase verhält.
Holz, Stein sowie drumherum und obendrüber das Grün der Pflanzen bestimmen das Bild. Auf der einen Seite öffnet eine lange Glasfront das Restaurant zum Innenhof. Rund um den Pavillon gibt es jedoch einen schmalen Teich mit Goldfischen, der ihn optisch von neugierigen Besuchern abtrennt.
Es ist die besondere Oberfläche in den Basaltplatten der Außenwände, die dem Häuschen seinen Ausdruck geben. In einer Beschreibung heißt es: die Struktur des Steins erinnert an die Rüstungen alter Samurai-Kämpfer. Das wird noch verstärkt durch die Eisenpfosten, die das Gebäude zusammenhalten.
Auch der Bodenbelag hat Beständigkeit und Stabilität als Ausdruck: die Platten aus grauem Quarzit mit ihren deutlichen weißen Adern ragen auf das Wasser hinaus.
Die Oberfläche der Wandplatten ist mit der Struktur „Texture D“ gestaltet, die die Jury des Pinnacle Awards hervorhob: Das regelmäßige Muster gebe dem eigentlich kalten Stein Wärme und Bewegung. Das zeige sich besonders schön, wenn Licht und Schatten im Verlauf des Sonnenstand über die Mauern wandern. In einem separaten Text geben wir die Interpretation von Philippe Narbonne wieder.
Besonders lobte die Jury das hohe technische Know-how, das hinter „Texture D“ steht: „Die kontrollierte Ausführung ist spektakulär.“ Denn in dem Wechsel von Höhen und Tiefen sieht man auf solchen Oberflächen jede Ungenauigkeit. Zum Know-how gehört auch die Auswahl der richtigen Steinsorte für solches Design.
Das Projekt geht zurück auf den verstorbenen K Vichai Srivaddhanaprabha, Präsident von King Power. Er mochte die Textur, weil sie ihn an die Rüstungen der Samurai erinnerte, und er wählte das Material aus.
Dass bei dem Pavillon, ganz nach japanischer Tradition, natürliche Materialien im Vordergrund stehen, wird auch auf den Webseiten des Nobelhotels hervorgehoben. „Im Inneren sind die Räume in neutralen Farben mit dunklem Holz, Creme- und Grautönen sowie sanfter Beleuchtung gehalten“, heißt es.
Die Gäste können, wie bei Omakase üblich, rund um die Küche sitzen und den Küchenchef in Aktion erleben. Daneben gibt es auch noch einen separaten Bereich mit Tischen und Stühlen.
Das Geschirr kommt nur aus Studios mit bekannten Namen. Viele der Stücke gibt es nur in Limited Edition. Das gilt auch für die Gläser.
Insgesamt gibt es nur 10 Plätze, die pro Abend in 2 Durchgängen vergeben werden. Das ist bei Omakase so üblich, wie auch, dass es keine Speisekarte gibt, sondern der Koch entscheidet, was er zubereitet. Das geschieht üblicherweise in 12 Gängen, die sehr unterschiedliche Zubereitungen umfassen können und zu denen als Höhepunkt unbedingt eine geschmackliche Überraschung gehört.
Das „Tenko“ in der Restaurant-Bezeichnung steht für den „Himmlischen Fuchs“ und bezeichnet einen Koch, der es wirklich zum Küchenchef der 1. Klasse gebracht hat.
Tenko Omakase Restaurant, Bangkok
Fotos: Stone & Roses
(12.05.2021)