Die Fassade der Argenta-Bank an der Belgiëlei in Antwerpen fügt sich zurückhaltend in die angrenzenden Wohngebäude ein

Die Fassade der Argenta-Bank an der Belgiëlei in Antwerpen.

Die Architekten vom Büro Emmanuel Lenders & Partners haben dem Zugang zum neuen „Campus“ des Finanzunternehmens eine dennoch markante Straßenfront gegeben

Man mag es kaum glauben: Die beiden Fassaden oben in der Bildmitte gehören zum Hauptsitz einer Bank, nämlich der Argenta mit der Adresse Belgiëlei 49-53 in Antwerpen, Belgien. Auffallend ist, wie zurückhaltend die Architekten vom Büro Büro Emmanuel Lenders & Partners die Front der beiden Gebäude gestaltet und in die umgebenden Wohnhäuser eingebunden haben.

Ruhe kennzeichnet die architektonische Gestaltung, Klarheit und Beschränkung auf das Notwendige bestimmen die Formensprache. Der Naturstein als Verkleidung fügt den Ausdruck von Werthaftigkeit und Beständigkeit hinzu.

Darin spiegelt sich die Geschichte des Standorts: vor rund 65 Jahren öffnete die Argenta Bank hier ihr erstes Büro. Seitdem hat sie ein beachtliches Wachstum hingelegt, was Insider wiederum daran erkennen können, dass der linke Teil der Fassade dazukam.

Die eigentliche wirtschaftliche Potenz des Familienunternehmens zeigt sich hinter den Fassaden an der Belgiëlei: dort zieht sich der neue „Campus“ der Bank in einem schmalen Streifen über 2 Straßenblöcke bis zur übernächsten Querstraße. 110 Millionen € war das Gesamtbudget des Bauprojekts von 2018 bis 2021, bei dem sämtliche bisher über die Stadt verteilten Abteilungen an einem Ort zusammengefasst wurden.

Granit Lennon.

In den Gebäuden auf dem „Campus“ wurden natürlich alle modernen Denkanstöße umgesetzt: es gibt flexible Arbeitsplätze anstelle von festen Büros, die Anlage ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, Fahrradbenutzung wird finanziell gefördert, Energiesparen ist eines der Leitmotive für die Betrieb der Gebäude.

Was die Baumaterialien betrifft, galt es, den ökologischen Fußabdruck niedrig zu halten. So entschieden sich die Architekten an der Straßenfassade für den Granit Lennon, den die spanische Firma Levantina in Brasilien gewinnt.

Was sie an dem Stein überzeugte, war nicht nur das unaufdringliche Erscheinungsbild, sondern auch die Besonderheit dieses Granits: der Lennon zeigt markante Linien, untypisch für diese Gesteinsart.

Die Architekten legten Wert darauf, diese für die Fassadengestaltung zu nutzen. So ziehen sich über die Steinplatten diagonale Strichelungen. Sie bringen Bewegung und Auflockerung in das sich wiederholende Raster der Lochfassade.

Die Fassade der Argenta-Bank an der Belgiëlei in Antwerpen.

Einen besonderen Effekt schaffen die senkrechten Streifen entlang der Fenster im linken Fassendenteil. Sie sind sozusagen die reliefartige Variante der selben Platten auf der rechten Seite. Wir behandlen sie in einem separaten Text aus unserer Reihe „Stein Detail“ genauer:
https://www.stone-ideas.com/92470/senkrechte-linien-im-granit-der-bankfassade/

Granit Cheyenne.Granit Cheyenne.Granit Cheyenne.

Im Hof hinter der Fassade an der Belgiëlei wurde ein weiteres bemerkenswertes Gebäude errichtet. Es handelt sich um eine Cafeteria mit Ruhezone. Ihre Fassade hat frischen Schwung. Verkleidet ist sie wieder mit einem Naturstein, wieder mit einem Granit aus Brasilien, diesmal aber dem Stein mit dem Namen Cheyenne.

Seine kräftigen weißen Adern auf einem dunklen Untergrund kann man als Aufruf zu innovativen Ideen und kreativem Denken verstehen.

Die Installation des Natursteins oblag der Firma Opus Marble.

Emmanuel Lenders & Partners

Argenta Bank

Levantina

Opus Marble

(21.03.2022)