Auch bei den Geräten für Haushalt und Unterhaltung stehen Nachhaltigkeit und Energiesparen an zentraler Stelle, Langlebigkeit taucht als Neuigkeit auf

Die IFA ist ein Ort, wo sich Männer sich gern über Haushaltsgeräte austauschen.

Wir haben Europas größte Messe für Unterhaltungselektronik besucht, die IFA in Berlin

Abgesehen von den wichtigsten Messen der Steinbranche besuchen wir auch gerne die Events anderer Wirtschaftsbereiche, sei es, dass sich dort die Konkurrenz der Steinbranche tummelt (Cersaie in Bologna), sei es, dass sich dort Trends des Konsums zeigen (Salone del Mobile in Mailand, Internationale Tourismusbörse in Berlin, ITB). Diesmal waren wir auf der IFA, Europas größter Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik, die vom 01. bis 05. September 2023 in Berlin stattfand.

Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz waren in diesem Jahr die zentralen Themen der IFA.

Um Nachhaltigkeit geht es schon bei der Herstellung der Geräte, etwa durch geringen Energie- oder Ressourcenverbrauch, genauso beim Betrieb durch effiziente Nutzung der Energie, und schließlich am Ende der Nutzungszeit durch das Recycling der verwendeten Materialien.

Kreislaufwirtschaft wird angestrebt. Das soll bei den Geräten dadurch gelingen, dass bei der Demontage die Materialkomponenten sauber getrennt werden.

Die gfu Consumer & Home Electronics GmbH als Veranstalter hatte dafür in einer der Hallen ein „Sustainability Village“ eingerichtet. Hier gab es Präsentationen und Expertenvorträge dazu.

Besonderheit war dabei das Repair Café einer Berliner Initiative: die Besucher konnten alte Elektrogeräte mitbringen, die, sofern möglich, von den privaten Schraubern gleich kostenlos wieder in Gang gesetzt wurden.

Die Leitlinie für die Zukunft müsse besagen, dass eine Reparatur „einfacher und billiger als der Neukauf“ sei, hieß es in einem der Vorträge.

Eine Expertin hatte in ihrem Referat jedoch zu bedenken gegeben, dass für viele Verbraucher der Ertrag von ökologischem Bewusstsein nicht aus dem Stand einsichtig sei. „Es wird Kommunikation gebraucht“, meinte sie: man müsse den Leuten vorrechnen, dass ein energieeffizientes Gerät in der Anschaffung zwar teurer sei, diese Ausgaben aber über die Nutzungsdauer wieder mehr als einbringe.

Energiesparen ist ein großes Thema bei den Haushaltsgeräten, wie die IFA zeigte.

Dass nach Jahren des Ex-und-Hopp bei den Geräten der Trend nun in Richtung Haltbarkeit geht, schien für die IFA-Experten festzustehen. „Auf lange Sicht werden die Lebenszyklen der Produkte viel länger sein als heute“, wird der Vertreter eines Elektronikkonzerns zitiert. Er nennt als Grund für seine Einschätzung die Weichenstellungen auf EU-Ebene.

Und: „Es muss nicht immer ein neues Gerät sein,“ meinte ein Vertreter der Firma BSH, Europas größtem Hersteller von Haushaltsgeräten. Also kann man sich bei seiner Firma unter den Markennamen Bluemovement nun die Geräte mieten statt kaufen.

Zum Messeprogramm gehörte auch das obligatorische „grüne“ Engagement: Treedom pflanzt Bäume auf der ganzen Welt, und von der IFA konnten Besucher das unterstützen.

Die 99. Ausgabe der jährlich ausgerichteten Schau zählte in 26 Hallen auf 130.000 Quadratmetern rund 2060 Aussteller aus 48 Ländern sowie rund 180.000 Besucher.

Sprayer waren eingeladen, die Entwicklungen in der Branche für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik aus ihrer Sicht darzustellen. Fotos: IFA

Bezüge zur Natursteinbranche:
* Energieeffizienz ist auch in den Steinbrüchen und Fabriken ein wichtiger Trend;
* in Sachen Ressourceneffizienz hat die Steinbranche auch große Fortschritte gemacht, etwa indem immer mehr Produkte aus Steinabfall auf den Markt kommen;
* beim Thema Langlebigkeit des Materials hat die Steinbranche einen enormen Vorteil, jedoch gilt auch für sie, dass sie diesen Vorteil dem Kunden vorrechnen muss;
* besondere Betrachtung verdient die Tatsache, dass Steinprodukte 100% Natur sind; in der Haushalts- und Unterhaltungsbranche taucht die Idee von natürlichen Materialien für ihre Geräte fast überhaupt nicht auf;
* das Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft spielt auch bei Haushalts- und Unterhaltungsgeräten eine große Rolle. Für die Steinbranche ist die Argumentation komplexer, weil sie Ihre Materialien nicht selber erstellt, sondern fix und fertig von der Natur bekommt. Für sie bietet sich hier der Verweis auf den Kreislauf der Gesteine an, bei dem das Recycling über Jahrmillionen verläuft und immer noch in Gang ist.

IFA

(11.10.2023)