Globales Klima: Wüstenstaub führte zum Ende der „Grünen“ Sahara und zu einer Megadürre weit entfernt in Süostasien vor 4.000 bis 5.000 Jahren

Ein Sandsturm in Dubai mit den al Kazim-Türmen im Hintergrund. Foto: Nepenthes / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>, <a href=" https://en.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons_license"target="_blank">Creative Commons License</a>

Reduziertes Pflanzenwachstum in der Sahara führte zu vermehrtem Staub in der Luft, der den Indischen Ozean abkühlte und den Monsun über mehr als 1000 Jahre verringerte

Physikalische Beweise, die in Höhlen in Laos gefunden wurden, zeigen eine Verbindung zwischen dem Ende der „Grünen“ Sahara – als das einst stark mit Pflanzen bewachsene Nordafrika zu einer hyperariden Landschaft wurde – und einer bis dahin unbekannten Mega-Trockenheit, die Südostasien vor 4.000 bis 5.000 Jahren lahm legte.

In einem in Nature Communications veröffentlichten Artikel erklären Wissenschaftler der University of California in Irvine, der University of Pennsylvania, der William Paterson University of New Jersey und anderer internationaler Institutionen wie diese bedeutsame Klimaveränderung zu einer Verschiebung der menschlichen Siedlungsmuster in Südostasien führte (das heute von mehr als 600 Millionen Menschen bewohnt wird).

„Mit dieser Studie liefern wir den ersten Beweis für einen engen Zusammenhang zwischen dem Ende der Grünen Sahara und dem südostasiatischen Monsun während des mittleren bis späten Holozäns“, sagt Mitautorin Kathleen Johnson, außerordentliche Professorin für Erdsystemwissenschaften an der University of California (UCI). „Unsere hochauflösenden und gut datierten Aufzeichnungen deuten auf eine starke Verbindung zwischen Nordafrika und dem südostasiatischen Festland während dieser Zeit hin.“ Andere an der Forschung beteiligte Wissenschaftler kommen von der University of Pennsylvania, der William Paterson University of New Jersey und internationalen Institutionen.

Für ihre Klimaanalyse lange vergangener Zeiten sammelten Johnson und andere Forscher Stalagmitenproben aus Höhlen im Norden von Laos ermittelten deren Sauerstoff- und Kohlenstoffisotope, den Gehalt an Kohlenstoff-14 und an Spurenmetallen. Diese Daten kominierten sie mit Klimamodell-Simulationen.

Die Modellierungsexperimente legen nahe, dass ein vermindertes Pflanzenwachstum in der Sahara zu erheblich mehr Staub in der Luft führte. Es kühlte den Indischen Ozean an und verlagerte das Walker-Zirkulationsmuster nach Osten, vergleichbar den heutigen El-Niño-Ereignissen im Pazifik vor Südamerika. Es führte schließlich zu einem massiven Rückgang der Feuchtigkeit aus dem Monsun in Südostasien, die laut Johnson mehr als 1.000 Jahre anhielt.

Anthropologen und Archäologen hatten zuvor die Auswirkungen des Endes der Grünen Sahara auf Siedlungen näher an Westasien und Nordafrika untersucht und dabei den Zusammenbruch des akkadischen Reiches von Mesopotamien, die Enturbanisierung der Indus-Zivilisation (nahe dem heutigen Pakistan und Indien) und die Ausbreitung des Pastoralismus entlang des Nils festgestellt.

Doch der Zusammenhang mit dem Ursprung der südostasiatischen Megadürre und den Veränderungen der Lebensgewohnheiten in der Region wurde bisher nicht untersucht, so der Hauptautor der Studie, Michael Griffiths, Professor für Umweltwissenschaften an der William Paterson University of New Jersey.

Die Forscher vermuten, dass die jahrhundertelange Megadürre der Grund für die so-genannten „fehlenden Jahrtausende“ in Südostasien vor 4.000 bis 6.000 Jahren entspricht, die sich durch einen Mangel an archäologischen Zeugnissen im inneren Südostasien auszeichnen.

Nature Communications

Quelle: University of California, Irvine
 

Der Kangchenjunga (8586 m) im Himalaya an der Grenze zwischen Nepal und Indien. Foto: Aaron Ostrowsky / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>, <a href=" https://en.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons_license"target="_blank">Creative Commons License</a>

Forscher haben herausgefunden, dass Staub, der auf hohe Berge im westlichen Himalaja weht, die Schneeschmelze dort schneller fortschreiten lässt als bisher angenommen. Das liegt daran, dass er das Sonnenlicht absorbiert und den Schnee, der ihn umgibt, erwärmt. Dieser Prozess, der zum Teil auf Winden aus Afrika und dem Nahen Osten beruht, spielt eine wichtige Rolle für den Zeitpunkt der Schneeschmelze in der Region, von den mehr als 700 Millionen Menschen ihr Süßwasser erhalten.
https://www.pnnl.gov/news-media/dust-dampens-albedo-effect-spurs-snowmelt-heights-himalayas

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(21.11.2020)