Budri und Patricia Urquiola bringen Naturstein an die Luxus-Handtaschen der Firma Valextra

„MarVles“. Foto: Budri„MarVles“. Foto: Budri

Steinsorten mit kräftigen Farben wurden hauchdünn heruntergearbeitett und für Griffe und Verschlüsse verwendet

Die italienische Firma Budri treibt die Idee um, neue Verwendungsmöglichkeiten für besondere Natursteinsorten zu entwickeln. Zusammen mit bekannten Designern hat Alessandra Malagoli Budri, zusammen mit ihrem Ehemann Gian Marco Chefin des weltweit renommierten Unternehmens, immer wieder unerwartete Produktideen realisiert. Man findet diese, wenn man in unserem Archiv nach dem Firmennamen sucht.

In diesem Jahr ist, wie zuvor schon häufig in Kooperation mit der Designerin Patricia Urquiola, eine neue Idee entstanden: „MarVles“ ist eine Kollektion von Handtaschen der Luxusfirma Valextra, bei denen, wie der Name andeutet, Marmor und andere Steinsorten zur Verwendung kommen.

Es handelt sich um Variationen der klassischen Valextra-Kollektion „Iside“. Und wer sich mit den Arbeiten von Urquiola für Budri auskennt, erkennt unschwer das Design ihrer „Agate“-Steinteppiche wieder.

„MarVles“. Foto: Budri

Es lohnt sich eine genauere Betrachtung aus Sicht der Steinverarbeitung.

Was hier als Stein sehr exklusiv und teuer verkauft wird, ist, von der Menge her gesehen, weniger als wenig. Was der Kunde teuer und gerne bezahlt, ist folglich weniger das Material, als erstens das Design und zweitens das handwerkliche Know-how. Das hebt Budri schon lange von der in der Natursteinbranche weit verbreiteten Tonnenideologie ab.

„MarVles“. Foto: Budri„MarVles“. Foto: Budri

Das handwerkliche Knowhow hat verschiedene Aspekte:
* es besteht darin, den Stein hauchdünn herunterzuschneiden, und
* daraus Inlays zu komponieren, die in die metallenen Griffe der Handtaschen und in die Verschlüsse eingesetzt werden.
* Besonderes Knowhow verlangt die Farbe, denn manche eigentlich kräftig gefärbten Steine werden als Dünnstein blass oder verlieren gar ihre Konsistenz. Hier hat das Labor von Budri viel Arbeit geleistet, um die geeigneten Sorten ausfindig zu machen.
* Ein Teil des Kunststücks bestand auch darin, diejenigen Steine zu finden, die zu den Valextra-Farben für das Leder passen.

„MarVles“. Foto: Budri

Diese Art der Verwendung deckt sich auch mit dem Plädoyer von Alessandra Malagoli Budri, respektvoll mit Naturstein umzugehen: „Wir haben es mit einem Material zu tun, das Millionen von Jahren alt ist und das wir nicht verschwenden dürfen.“

Es gibt verschiedene Varianten der MarVles-Handtaschen, betitelt „The Fuse“, „The Bow“ und „The Edge“. Sie spielen die Formen und die Farben der Steinelemente durch. Es gibt sie nur als Limited Edition, natürlich.

Wie, das müssen wir nun noch klären, kam es überhaupt zu der Zusammenarbeit der drei Firmen für MarVles?

„Le Tre Signore di Milano“ (Die 3 Frauen aus Mailand, v.l.n.r.): Sara Ferrero, Alessandra Malagoli Budri und Patrica Urquiola.

Alessandra Malagoli lacht und prägt das Wort der „Le Tre Signore di Milano“, zu übersetzen mit „Die 3 Frauen aus Mailand“; Patrica Urquiola berichtet dazu auf ihrer Webpage von einer „glücklichen Mailänder Begegnung“.

Die lief so ab: Sara Ferrero, Chefin von Valextra, besuchte den Showroom von Budri in der italienischen Metropole. Dort findet man zum Beispiel den Steinteppich „Agate“ von Patricia Urquiola, und so kam frau später am Firmensitz von Budri in Mirandola in der Emilia Romagna zusammen.

Und die Ladies waren schnell einer Meinung, dass man doch gemeinsam mal etwas Neuartiges machen sollte.

Budri

Valextra

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(08.01.2021)