Die Kreativen sollen darstellen, was „Zuhause“ für sie bedeutet / Diesmal: Patricia Urquiola und Yabu Pushelberg
Als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die italienische Firma Salvatori „The Village“ (Das Dorf) gestartet: 7 international bekannte Designer und Architekten sollen Miniatur-Häuschen aus Naturstein schaffen und damit künstlerisch darstellen, was „Zuhause“ für sie bedeutet. Den Anfang hat die spanisch-italienische Designerin Patricia Urquiola gemacht, inzwischen liegen auch die Ideen von Yabu Pushelberg (USA) vor. Im Verlauf der kommenden Monate werden die Studios Kengo Kuma (Japan), Rodolfo Dordoni (Italien), John Pawson (UK), Elisa Ossino (Italien) und Vincent Van Duysen (Belgien) folgen.
Wie es in der Pressemitteilung heißt, wollte Geschäftsführer Gabriele Salvatori zum Thema machen, dass viele Menschen im Verlauf der Corona-Pandemie ihr Zuhause neu erlebt haben. „Wir erfuhren, dass unser Haus ein Hafen ist und als solcher widerspiegeln muss, wer wir sind und wie wir leben.“
Darüber hinaus hätten die Menschen durch die rasante Ausbreitung des Virus‘ aber auch die Realität des globalen Dorfes so deutlich erlebt wie kaum jemals zuvor.
Also lud er die bekannten Namen ein, eine „Serie von wunderlichen imaginären Häusern (zu schaffen), die jeweils wichtige und grundlegende Themen des zeitgenössischen Lebens ansprechen“.
Patricia Urquiola schuf eine Skulptur, die in 2 verschiedenen Steinsorten ausgeführt wurde: unter den Namen „Alma“ (Seele) ist das Material der Marmor Rosa Portogallo mit glatt polierter Oberfläche, für die Variante „Petra“ (Stein) verwendete sie einen Travertin mit den üblichen Unebenheiten in der Oberfläche. Im 1. Fall ging es ihr laut Pressemitteilung um die „herrliche Färbung und die Adern“, im 2. Fall um „ein eindrucksvolles und taktiles Material“.
Je nachdem, von welcher Seite aus man die massiven Steinskulpturen betrachtet, sind auch von den Geometrien sehr unterschiedliche Eindrücke möglich.
„Kore“ war der gemeinsame Oberbegriff für Urquiolas Geschwister-Häuschen, gemeint mit Bezug auf die Koren, antike Frauenstatuen aus Griechenland. „Kore will erzählen, wie das Zuhause zum Zentrum unseres Lebens, unseres Lebensraums wurde. Petra und Alma rufen Gefühle häuslicher Wärme und Intimität hervor und repräsentieren zwei Welten mit unterschiedlicher, jedoch sich ergänzender Ästhetik“, schreibt die Designerin auf ihrer Webpage.
Das in New York ansässige Designstudio Yabu Pushelberg hat „Assembly“ geschaffen, ein Trio skulpturaler, minimalistischer Türme, die auf die unvorhersehbare, authentische Schönheit des Lebens selbst reagieren. Die beiden Designer ließen sich von der antiken Stadt Petra inspirieren ließen und haben Blöcke aus Crema d’Orcia-Kalkstein begearbeitet, um so amorphe und geradlinige geometrische Formen zu schaffen.
Die einzelnen Stücke tragen die Namen „Self“, „Collective“ und „Convergence“, stellvertretend für das Individuum, die Gemeinschaft und das Zusammentreffen. Jedes Element kann für sich alleine stehen, aber wenn sie zusammen gruppiert sind, ergibt sich eine besondere Schönheit aus dem Mieinander.
George Yabu und Glenn Pushelberg: „Wir sind davon, wie vorgegeben, ausgegangen, dass ein Dorf eine Ansammlung von Menschen ist, die dort zusammenkommen, eng zusammenleben und soziale Kontakte pflegen. Wenn man sich diese Türme anschaut, sehen sie aus wie gestapelte Wohnhäuser in einem Dorf. So sind wir zu ,Assembly‘ (Versammlung als Name für die Kollektion gekommen.“
(07.05.2021)