Eine Befragung der Marmomac bei Italiens Steinverbrauchern klärt, was dem Endkunden an Naturstein gefällt und womit er sich schwertut

Die Verbraucher verwenden Marmor und Naturstein gerne als Material für Treppen, wie die Befragung ergab. Da stellt sich die Frage: inwieweit präsentiert sich die Branche eigentlich mit kreativen Lösungen, wie dieser gesehen an einem Wohnhaus in Recife, Brasilien?Die Verbraucher verwenden Marmor und Naturstein gerne als Material für Treppen, wie die Befragung ergab. Da stellt sich die Frage: inwieweit präsentiert sich die Branche eigentlich mit kreativen Lösungen, wie dieser gesehen an einem Wohnhaus in Recife, Brasilien?

Die Studie gibt endlich eine exakte Datenbasis für das Marketing von Marmor, Granit & Co

Als „schön, elegant, langlebig, luxuriös, natürlich, aber teuer“ beurteilt eine große Mehrheit der Italiener den Marmor und die Natursteine allgemein. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag der Marmomac ergeben. Wohlgemerkt: man hat die Normalverbraucher befragt, also, bildlich gesprochen: die Kunden für den riesigen Markt des Prêt-à-Porter, nicht die wenigen, die ihr Geld für Haute-Couture ausgeben.

Das Ergebnis überrascht nicht. Dennoch kann man die Studie gar nicht hoch genug bewerten: sie gibt zum ersten Mal eine verlässliche Datenbasis, warum sich die Verbraucher in ihrem Zuhause für Naturstein entscheiden beziehungsweise warum nicht.

Damit lassen sich Ansatzpunkte für ein besseres Marketing der Branche finden.

Auf ein dringendes Aktionsfeld weist ein Widerspruch in den Ergebnissen hin: 30,6% der Architekten sagten, dass sie ihren Bauherren Stein vorrangig empfehlen würden, gleichzeitig aber stand bei 33,9% von ihnen Stein ganz oben auf der Liste der Stoffe, von denen sie ihren Kunden abraten.

Den Grund für diesen Widerspruch vermuten die Autoren der Studie in einem ein Kommunikationsdefizit, wie es in einem Bericht heißt: die Architekten wüssten nicht recht Bescheid über Pflege und Wartung der Steine und würden deshalb die Bauherren lieber zu „weniger komplizierter“ Materialien umleiten. Auf dasselbe Problemfeld hatte bereits eine Befragung des Deutschen Natursteinverbands aus dem Jahr 2018 hingewiesen.

Insgesamt ergab die Befragung viel Erfreuliches für die Branche, etwa dass Naturstein den 2. Rang in der Beliebtheitsskale der Materialien belegt: Marmor liegt mit 56,4% der Befragten hinter Keramik (58,3%), dann folgen Holz/Parkett (44,0%), Steingut, Terrakotta, Zement und Laminat.

Zu beachten ist, dass Marmor in Italien als stellvertretend für alle Natursteine genannt wird.

Für 80,8 % war Marmor „die beste Entscheidung, die sie treffen konnten“.

Im Falle einer Renovierung der Wohnung würden 64% ihn behalten und nur 36% ihn durch andere Materialien ersetzen. 48,5% gaben an, dass sie ihn schon vorher bei einer Modernisierung eingebaut hätten, 54% hatten das vor.

Interessant zu wissen: 40 % der Befragten hatten ihr Haus noch nie beziehungsweise zuletzt vor mehr als 20 Jahren renoviert.

Ablesen lässt sich daran auch, dass die Verbraucher den Wert des Natursteins als hoch einschätzen, was das eingangs genannte Gegenargument „teuer“ abschwächt.

Wertbeständigkeit ist das Stichwort hier.

Was die Verwendung angeht, lagen Fußböden (55 % der Antworten) an 1. Stelle, gefolgt von Arbeitsplatten in Küche oder Bad (42,4 %), Treppen (39 %) und Fensterbänken (36,2 %).

Weitere Punkte der Befragung drehten sich darum, wer die Verbraucher bei ihrer Entscheidung beriet, wo sie den Stein kauften und von wo sie Informationen bezogen.

Die Studie wurde zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 von dem Mailänder Marktforschungsinstitut EMG Different erstellt. Es war eine landesweit repräsentative Stichprobe bei 2000 Italienern ab 30 Jahren, die mittels Online-Befragung und gezielter Telefoninterviews an der Untersuchung durchgeführt wurde. Die Marktforscher teilten die Befragten in 4 Gruppen der Mittelschicht ein: Essential (einfach und sauber), Comfy (bequem und funktional), Luxury (modern und an Selbstdarstellung orientiert), Green Classic (natürliche Materialien).

Die Ergebnisse wurden im April 2022 der Öffentlichkeit in Italien präsentiert. Zwei Presseberichte darüber kann man in Netz auf Italienisch lesen.

Die Marmomac hatte in ihren Pressemitteilungen zur Messe 2022 darauf hingewiesen, dass die Studie auf Italienisch zum Preis von 149 € zu beziehen sei.

Bericht in Verona Economica (italienisch)

Bericht in ioArch (italienisch)
https://ioarch.it/eterno-elegante-senza-tempo-il-marmo-nella-percezione-degli-italiani/

Download der Studie für 149 € (italienisch)

See also:

(12.12.2022)