Die Konservierung der alten Grabsteine auf dem Alten Friedhof in Freiburg/Breisgau geht weiter

Grabmale auf dem Alten Friedhof in Freiburg. Foto: Heinz K.S. / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>

In der parkähnlichen Anlage gibt es etwa 1200 Grabmale vom Barock bis zum Neoklassizismus

Weitere 19 alte Grabsteine auf dem Alten Friedhof in Freiburg/Breisgau sollen konserviert werden. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit, die dafür 55.000 € zur Verfügung stellt. Der Friedhof, der gerne auch als Grüne Lunge der Stadt bezeichnet wird, gilt als einmaliges Kulturdenkmal und zeigt die Kunstgeschichte vom Barock bis zum Neoklassizismus.

Er wurde 1683 nordöstlich der Altstadt im Stadtteil Neuburg eingerichtet und 1711, 1828 und 1859 erweitert. Nach der Stilllegung 1872 widmete man ihn zur Parkanlage um. 1944 beschädigten ihn Bomben stark.

In der weitläufigen Friedhofsanlage befinden sich etwa 1200 Grabmale aus Renaissance, Barock, Klassizismus, Historismus und Neoklassizismus. Die herausragende ästhetische Gesamtwirkung des Ensembles aus Friedhofskapelle und Nebengebäuden, Grabmalen und Gedenkstätten verschiedenster Art, mit Friedhofsmauer, Nischengräbern und parkartigem alten Baumbestand ist beeindruckend.

Besonders bedeutsam ist die im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erbaute und in den 1750er Jahren erweitere Friedhofskapelle. Sie zeichnet sich durch ihre qualitätsvolle barocke Ausstattung und das späte Beispiel eines Totentanz-Zyklus aus.

Alter Friedhof in Freiburg. Quelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

Auch zahlreiche Grabmale sind gestalterisch von außergewöhnlicher Qualität und Aussagekraft und haben einen hohen Erinnerungswert. Zudem zählt der Friedhof zu den ältesten noch in ihrer Gesamtheit erhaltenen derartigen Anlagen in Deutschland. Der alte Baumbestand macht ihn zu einem der stimmungsvollsten Orte Freiburgs.

Auf dem Friedhof „lässt sich an den vielen noch vorhandenen Grabmälern ablesen, welche Glaubenseinstellung und Geisteshaltung vorgeherrscht hatte und welches Verhältnis zum Tod als ,Bruder des Schlafes’ bestand”, heißt es auf der Webpage des Vereins, der sich um den Erhalt der Anlage bemüht.

Dort findet man auch eine Vermutung darüber, wieso das grüne Naturdenkmal mitten in der Innenstadt erhalten blieb: Es „soll damit zusammenhängen, dass der berühmte Freiburger Architekt und Barockkünstler Johann-Christian Wenzinger verfügte, er hinterlasse sein großes Vermögen nur dann dem Freiburger Stiftungsfond, wenn sein Grab ,auf ewige Zeiten’ auf dem alten Friedhof gesichert sei”.

Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes in Freiburg im Breisgau

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Grab der Caroline. Die junge Frau verstarb mit 17 Jahren im Jahre 1867; seitdem ist es beinahe täglich mit frischen Blumen geschmückt. Um die rätselhaften Spender der Blumen gibt es in Freiburg viele Legenden, schreibt Wikipedia. Foto: joergens.mi / <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>Grab des Bürgerhauptmanns Fidel Rombach. Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/"target="_blank">Wikimedia Commons</a>

(01.03.2020)