Die Planer von Fran Silvestre Arquitectos haben den Marmor optisch ganz leicht gemacht und vermeiden, dass ein Monolith das Bild beherrscht
An der spanischen Costa del Sol in der Bucht von Altea war eine Penthouse-Wohnung zu erneuern. Der Bauherr und die Planer von Fran Silvestre Arquitectos waren sich einig, dass man großzügige und modern wirkende Räume schaffen wollte, und dass vor allem der Blick auf die Küste das Wohnerlebnis prägen sollte.
So gibt es im unteren Geschoss nur einen einzigen Raum, der über den Balkon auf der einen Seite ein freies Blickfeld auf das Mittelmeer bietet. Im Obergeschoss bietet das Schlafzimmer für die Bewohner (master bedroom) dasselbe Panorama.
Jedoch, zurück ins untere Geschoss: solche großen Räume verlangen immer auch Strukturen, die die verschiedenen Bereiche erkennbar gegeneinander abgrenzen. In diesem Fall geht es um Küche und Wohnraum.
Die Architekten haben die Treppe als Raumteiler eingesetzt, dies jedoch auf sehr ungewöhnliche Art und Weise: sie ist wie ein überdimensionierter Block aus weißem Carrara-Marmor gestaltet. Bezeichnet wird sie als „skulpturales Element“, und das ist sie, in der Tat: ganz offen, ohne Geländer und mit Marmor sowohl für die Stufen als auch für die Seitenwände. Man fühlt sich an Kletterpfade im Hochgebirge erinnert.
Wäre das als Block gestaltet, hätte die Wohnung ein gewaltiges Volumen an einem ihrer Wände. Deshalb haben die Architekten die Treppe so gestaltet, als würde sie von oben herabhängen.
Auch der Fußboden in dem großen Raum ist mit Marmor belegt.
Das setzt sich im Obergeschoss fort, wo es Schlafzimmer, Bad und Ankleidezimmer für die Bewohner sowie ein Gästezimmer gibt.
Auch hier findet man ein skulpturales Element, das ebenfalls räumliche Orientierung bietet: es ist eine, diesmal mit schwarzem Marmor verkleidete, Wand, die den Bereich fürs Schlafen von dem für die Hygiene trennt. Auf der einen Seite trägt sie eine Videowand, auf der anderen 2 Waschbecken.
Das Ankleidezimmer ist sehr großzügig als begehbarer Schrank gestaltet.
Die italienische Firma Piba Marmi hat den Naturstein für das Projekt geliefert.
Fotos: Diego Opazo Fotografía
(10.09.2020)
